Karikatur-Ausstellung

Drei Fragen an Pepsch Gottscheber

Ein paar feine Striche, darunter ein geschwungenes „Pepsch“ als Signatur: Fans erkennen Karikaturen ihres Lieblingszeichners auf den ersten Blick.

Selbstporträt Pepsch Gottscheber

Das thematische Spektrum von Pepsch Gottscheber reicht weit über das tagespolitische Geschehen hinaus. Er betrachtet die Geschehnisse aus unerwarteten Perspektiven und mit satirischem Weitblick. Atmosphärisch dicht, grotesk, skurril, poetisch: Jedes dieser Werke könnte auch der Anfang einer Geschichte sein. Vollständige Geschichten dagegen zeigen seine Comic Strips in drei Bildern, in denen er einen ganz besonderen Witz entwickelt.Tatsächlich hat Josef „Pepsch“ Gottscheber Zeichnungen in nahezu allen renommierten deutschen Blättern veröffentlicht, dazu auch mal im Time Magazine. Ausstellungen? Quer durch Europa und auch in Argentinien. Und jetzt dann: in Tegernsee. Grund genug, dem 73-jährigen Österreicher unsere drei Fragen zu stellen.

Beim täglichen Blick auf die Weltlage denkt man sich, dass die Realität manchmal der Karikatur um einiges voraus ist. Sind die Zeiten für Karikaturisten demnach noch nie so schwer gewesen? Oder sind sie im Gegenteil so großartig wie noch nie?
Beides, man reagiert ja erst auf die Ereignisse, allerdings wirken die Protagonisten und ihr Tun zunehmend selbst satirisch, das macht die Sache nur scheinbar leichter, es zwingt mich, eine völlig andere Perspektive zu entwickeln – um die Realität einzufangen.

Irgendjemand, den Sie ganz besonders gerne zeichnen? Und jemand, bei denen Ihnen jeder Federstrich schwerfällt?Hauptsache, Mann hat Gesicht. Bei Frauen bin ich oft etwas gehemmt. Die Schönheit zu überhöhen, gelingt selten.

Eine Idee, wie man das Tegernseer Tal am besten karikieren könnte?
Als Auto-Stausee!

Pepsch Gottscheber – Reflexionen, Karikaturen und Zeichnungen
Olaf Gulbransson MuseumKurgarten 5, Tegernsee
noch bis 8. November 2020
Di.–So. 10.00 bis 17.00 Uhr

Pepp Gottscheber Seeseiten Interview

In seinen Cartoons zeigt Pepsch Gottscheber den Zustand der menschlichen Gesellschaft in ihrer abgründigen Absurdität und in irrealen Szenen, die unversehens zur Wirklichkeit werden könnten. Illustration: Pepsch Gottscheber

  • Was tun Sie gerade, …?

    Die Keramikerin Monika Ulbrichtbetreibt die gleichnamige Werkstatt am Tegernsee in vierter Generation.