Die Kolumne von Ekaterina Zacharova

Die Euphorie des Augenblicks

Die Malerin Ekaterina Zacharova lässt uns das Tegernseer Tal mit ihren Augen erblicken – in dieser Ausgabe mit einem feinen Blick auf die Besonderheiten des Frühlings.

“Enthusiastische Sklaven der Sonne” huldigen dem Frühling in Zacharovas Gemälde.
Foto: Ekaterina Zacharova

Eine kräftige Böe verjagt trübsinnige Wolken und läutet den radikalsten Paradigmenwechsel in der Natur ein: Der Frühling ist da! Ein ewiger Neuanfang, Moment des Jubels und Hoffnung. Es ist die köstliche Fähigkeit des Lichtes, letzte Fesseln winterlicher Trägheit zu lösen und alle Lebewesen in Bewegung zu setzen. Was für ein Privileg des Menschen, waghalsig aufzubrechen und riesige Distanzen zu bewältigen, um dort anzukommen, wo die Wonnen des Frühjahrs sich am herrlichsten wahrnehmen lassen, an den Tegernsee! 

Enthusiastische Sklaven der Sonne verwerfen sonst Tausende Möglichkeiten, um einfach am Ufer des Sees zu verweilen und die Courage der Naturkräfte zu bestaunen. Diese ausschweifende, verschwenderische Fülle an Gerüchen, Lauten, Berührungen des Windes ist so aufregend, dass man einfach selbstvergessen gemütlich darin herumsitzt, euphorisch, glückselig. 

Ein Augenblick, in dem der Sinn des Lebens – und das ist etwas, das keiner genau kennt – irgendwie greifbarer scheint. 

Mehr über, von und mit Ekaterina Zacharova finden Sie unter www.zacharova.de. 

  • Was tun Sie gerade, …?

    Die Keramikerin Monika Ulbrichtbetreibt die gleichnamige Werkstatt am Tegernsee in vierter Generation.