Fünf Fragen an
Kabarettist Wolfgang Krebs
Er ist: Markus Söder, Edmund Stoiber, Hubert Aiwanger, Horst Seehofer, Günter Beckstein. Und außerdem natürlich Kabarettist und Autor. Wie man das alles unter einen Hut bringt, erzählt Wolfgang Krebs im Seeseiten-Interview.
Interview: Christian Jakubetz
Fünf Köpfe, ein Charakter: Der Kabarettist Wolfgang Krebs und seine diversen Figuren.
Foto: Wolfgang Wiebe
Wenn einen ein Virus so lange als Künstler lahmlegt, wie fühlt sich das jetzt an: Bedrückend, weil man jetzt wieder lustig sein muss – oder eher eskapistisch, weil man endlich wieder hemmungslos drauflos parodieren darf?
Ich sag inzwischen immer am Anfang meines Programms: Wir reden heute nicht über das Thema mit dem C. Und damit meine ich nicht die CSU! Dann bemerkt man immer die Reaktion im Publikum: Gottseidank, mal nicht zwei Stunden über dieses Thema reden und nachdenken.
Sie bezeichnen sich selbst gerne als „volkstümlicher Kabarettist“. Ist das nicht ein Widerspruch in sich?
Nein. Natürlich habe ich in meinen Programmen hauptsächlich Sachen, die lustig und unterhaltsam sein sollen. Aber ich spreche immer wieder auch Themen mit einem ernsthaften Hintergrund an. Nur, dass ich vielleicht nicht die klassische Herangehensweise habe. Schon alleine deswegen nicht, weil ich parodiere und immer wieder versuche, mir die Sichtweise meiner Figuren zu eigen zu machen.
Schon mal die Befürchtung gehabt, auf die Rolle desjenigen reduziert zu werden, der immer so lustig den Stoiber nachmacht?
Ach wo, das ist gar kein Problem. Wenn man genau hinhört, dann merkt man, dass ich eine ganze Reihe von Themen in meinem Programm verpacke. Nur eben so, dass man darüber lacht. Wenn das dafür sorgt, dass sich die Menschen wieder verstärkt an Debatten beteiligen, dann ist doch alles gut.
Wir haben eine neue Regierung … hat das das Portfolio Ihrer Figuren erweitert?
(lacht) Ich halte Olaf Scholz nicht für parodierbar. Da würden wir in Langeweile sterben. Es bleibt natürlich bei Söder, Stoiber und Aiwanger usw., aber ich denke über Robert Habeck oder Claudia Roth nach. Frauenrollen sind kein Problem, schließlich habe ich auch schon mal die „Kanzlerin“ gespielt.
Sie ahnen es, Sie müssen jetzt in einem Kurzinterview mit den „Seeseiten“ irgendwie noch einen Satz unterbringen, dass das Tegernseer Publikum das Beste ist. Wollen wir, wollen Sie?
Selbstverständlich: Zunächst einmal ist der Tegernsee mittlerweile so unbezahlbar schön, dass manche sogar von Russland und China hierherziehen. Deshalb sind alle, die mich verstehen, herzlich eingeladen, meine Heimatabende mit zahlreicher Politprominenz zu besuchen, denn das Tegernseer Publikum weiß, wo man zum Lachen hingeht.
Wolfgang Krebs, „Geh zu, bleib da!“
Sa., 19. März 2022, Seeforum Rottach-Egern
Monopoly Tegernsee
Die Seeseiten-Redaktion hat die Tegernsee Edition von Monopoly getestet. Die ist in zweiter Auflage erschienen.