5 Fragen an …

Molly Moon von Voices 8

Bei dieser Gruppe gibt es so gut wie nichts, was es nicht gibt – und das ist wörtlich zu nehmen: VOCES 8 singen mit der Kraft ihrer Stimmen alles, was es zu singen gibt. Und das so gut, dass das letzte Album der englischen Allrounder für einen Grammy 2023 nominiert war. Im Gespräch mit den Seeseiten erzählt Sängerin Molly Moon, warum sie Gesang für etwas zutiefst Menschliches hält. Und, ach ja, fast vergessen: Sie nennt auch die eine Musikrichtung, mit der die Formation nicht wirklich was anfangen kann.

Voices 8 am Tegernsee

Haben ein eigenes Gesangs-Lehrbuch für junge Menschen entwickelt: Voices 8
Foto: Andy Staples

Die Stimme ist das mächtigste menschliche Werkzeug, kann das sein? 

Auf jeden Fall! Aus einer Perspektive unterscheidet uns die Funktion der Stimme von Tieren. Einzigartig ist, dass wir Menschen auch die Fähigkeit haben, durch unsere Stimme Bedeutung zu vermitteln: das ist die Funktion der Sprache. Es ist aber auch möglich, mit unserer Stimme etwas Natürliches auszudrücken. Die Klänge und der Tonfall unserer Stimme können tiefgreifende Auswirkungen darauf haben, wie wir unsere Zuhörer fühlen lassen. Diese Eigenschaft haben wir Menschen mit den Tieren gemeinsam. Das ist einer der Gründe, warum ich gerne singe. Mit sorgfältiger Überlegung und Übung ist es möglich, etwas unglaublich Natürliches, aber auch zutiefst Menschliches zu schaffen.

Gibt es irgendeine Form von Musik, die Sie nicht mögen? 

Wir sind bei VOCES 8 alle ziemlich aufgeschlossen gegenüber verschiedenen Musikrichtungen – wir sind viele Stunden gemeinsam unterwegs und hören auf diesen Autofahrten eine große Bandbreite an Musik. Ich glaube nicht, dass es eine bestimmte Art von Musik gibt, die ich nicht mag, aber ich glaube, ich höre nicht sehr oft Heavy-Metal-Musik!

Molly Moon, Sängerin von Voices 8

Hält Gesang für etwas zutiefst Menschliches: Sängerin Molly Moon.
Foto: privat

Angenommen, Sie dürften sich je eine Nummer von den Beatles und den Stones aussuchen und sie nach Herzenslust neu arrangieren und aufnehmen: Welche wären das? 

Ich habe den Song „Michelle“ von den Beatles schon immer geliebt, obwohl es bereits einige wunderschöne Chorarrangements dieses Songs gibt, so dass ich mir nicht sicher bin, ob ich diese übertreffen könnte. Ein guter Stones-Song zum Arrangieren wäre meiner Meinung nach „Sheʼs a Rainbow“. Es würde Spaß machen, damit zu experimentieren, die verschiedenen Texturen des Liedes in Gesangsparts umzusetzen. 

Es gibt sogar ein Lehrbuch von Ihnen – mit einer eigenen Methode: Die „VOCES 8-Methode“. Sie soll sich generell positiv auf die Entwicklung junger Menschen auswirken. Wie funktioniert das? 

Die VOCES 8-Methode konzentriert sich darauf, Lehrerinnen und Lehrern das Selbstvertrauen zu geben, das Musizieren im Klassenzimmer zu leiten und Musik mit anderen Kernkompetenzen wie Lesen, Schreiben, Rechnen und Sprache zu verbinden. Neben der Verbesserung der geistigen und körperlichen Gesundheit hat dies viele weitere Vorteile: Selbstbewusstsein, Selbstvertrauen, Teamarbeit, Problemlösung und kreatives Denken. 

Sie engagieren sich auch sehr intensiv im sozialen Bereich. Mit Ihren Workshops zur musikalischen Bildung erreichen Sie jedes Jahr rund 20.000 Menschen. Warum ist das für Sie so wichtig – und warum gerade das Thema musikalische Bildung? 

Wir alle fühlen uns sehr privilegiert, dass wir als Kinder fantastische Musiklehrer hatten. Diese Pädagogen sind der Grund, warum wir heute hier sind, aber leider hat nicht jeder so viel Glück. Trotz des wissenschaftlich erwiesenen Nutzens der Musik für die Entwicklung von Kindern ist sie im allgemeinen Lehrplan immer noch stark unterfinanziert und wird nicht genügend gewürdigt. Wir setzen uns leidenschaftlich dafür ein, dies zu ändern, indem wir so viele Schülerinnen und Schüler wie möglich mit unseren Workshops erreichen, und hoffen, dass wir Menschen inspirieren können und einen positiven Einfluss auf ihr Leben haben. 

VOCES 8 – sing joyfully!
15.07.2023, 19.00 Uhr
Gut Kaltenbrunn, Tenne 

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