Was tun Sie gerade …?
Thomas Griesbeck alias Jack
Thomas Griesbeck – oder einfach Jack – ist vielseitier Fotograf. Neben Fotoprojekten für seine Kunden aus Werbung und Dokumentation verfolgt er ein besonderes Fotokunstprojekt.
Foto: Thomas Griesbeck
Was tun Sie gerade?
Ich sitze gerade in meinem Büro und bearbeite die letzten Fotos und Inhalte meiner Arbeit aus Spitzbergen und Norwegen. Dort war ich im Februar/März dieses Jahres für knapp vier Wochen und habe Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler bei ihrer Arbeit in den Gletscherregionen Kronebreen und Kongsvegen
begleitet, Techniker des dortigen geodätischen Erdobservatoriums des Norwegischen Landesamtes für Kartographie interviewt und viel mit den Wissenschaftlern und Spezialisten des Alfred-Wegener-Instituts, kurz AWI, gesprochen. Danach flog ich direkt zu meinem nächsten Projekt in den Süden, nach Tromsø. Dort traf ich eine gute Freundin und Projektpartnerin, Christina Obwexer, für unser gemeinsames Projekt „Auf den zweiten Blick“.
Das klingt sehr spannend. Können Sie uns mehr darüber erzählen?
„Auf den zweiten Blick“ ist ein Kunstprojekt, das durch meine Fotografien lebendig wird. Dabei werden körperbehinderte Menschen so fotografiert, dass man den ersten offensichtlichen Eindruck, nämlich die Körperbehinderung, erst auf den zweiten Blick erkennt. Ich lerne die Menschen, unsere Protagonisten, kennen und erstelle ein maßgeschneidertes und einzigartiges Bildkonzept. Dann starten wir gemeinsam als Team und setzen die Produktion um. Ziel sollte es sein, auf den ersten Blick zu beeindrucken, Werte zu sehen, die den Menschen ausmachen und erst auf den zweiten Blick die Behinderung im Bild zu erkennen.
Wie sind Sie auf die Grundidee und die Protagonisten gekommen?
Ehrlich gesagt kam die Grundidee nicht von mir, sondern von Christina Obwexer. Sie hat mich im April 2022 über Instagram angeschrieben und nach dem ersten Treffen war ich begeistert. Bei der Recherche habe ich auch festgestellt, dass es so ein Projekt in dieser Form noch nicht gegeben hat. Und manche Geschichten sind einfach so spannend. Zum Beispiel konnten wir einen Rollstuhlfahrer in über 2000 Meter Höhe über den Tegernsee fliegen lassen oder einen ehemaligen Skispringer in ca. 4 Meter Tiefe unter Wasser noch einmal in seine Skisprungausrüstung schlüpfen lassen. Derzeit sind es mehr als 10 Personen, die wir im Rahmen des Projektes fotografieren und in Eventausstellungen präsentieren.
Foto: Thomas Griesbeck
Sie sind wahnsinnig kreativ, können Sie uns noch von anderen spannenden Projekten erzählen?
Da wir gerade von Spitzbergen sprechen, möchte ich eine kleine Nebenmission und die Hintergründe meiner Idee, nach Spitzbergen zu gehen, erzählen. Im Februar gab es einen Vollmond, und weil es der kälteste Monat ist, nennt man das den Schneemond. Diesen wollte ich unbedingt fotografieren und in Szene setzen. Als Berufsfotograf habe ich mich auf die Dokumentation im Outdoor- und Sportbereich spezialisiert. Neben der Dokumentation setze ich gerne kreative Ideen als Drucke für meinen Shop um, so auch die Fotos rund um den Schneemond.
Was planen Sie für die Zukunft?
Meine Hauptenergie fließt in die Produktionen für meine Kunden im Alpenraum. Hier setzen wir viele Kampagnen im Werbe- und Dokumentationsbereich um. Ein Ziel ist natürlich der erfolgreiche Abschluss des Projekts „Auf den zweiten Blick“, das ich 2025 als Bildband veröffentlichen möchte. Neben diesen Aspekten und dem Reisen ist eines meiner größten Vorhaben, wertvolle Erfahrungen zu sammeln. Im April war ich bereits als Fotograf in der Ukraine, um das Thema „Kinder im Krieg“
festzuhalten. Im Dezember werde ich wieder in die Regionen um Charkiw, Kramatorsk und Dnipro reisen. Ein sehr intensiver Gedanke: Weihnachten im Schützengraben.
Einblicke in das Kunstprojekt gibt es hier:
www.aufdenzweitenblick.com
Thomas Griesbecks Arbeit können Sie auf Instagram verfolgen:
@jack_scorner
Foto: Thomas Griesbeck
Monopoly Tegernsee
Die Seeseiten-Redaktion hat die Tegernsee Edition von Monopoly getestet. Die ist in zweiter Auflage erschienen.