Das besondere Stück
Vom Arbeitskleid zum Klassiker
Es ist praktisch, es ist hübsch und es ist ein echter Klassiker: das Waschdirndl.
Text: Susanne Mayr
Klassisch: Ein Waschdirndl aus Baumwolle; Rock und Oberteil sind aus dem gleichen Stoff. Dazu wird eine kurzärmlige Bluse und eine bedruckte Schürze getragen.
Foto: Tracht im Tal
Neben dem klassischen Tegernseer Spenzer mit Rock ist das Waschdirndl das Kleidungsstück, das man auf Wald- und Seefesten hier im Tal am häufigsten bei den Damen zu sehen bekommt. Seinen Ursprung hat das „Dirndlgwand“, das nach seinen Trägerinnen, den Dirndln, also den Mädchen benannt ist, als einfaches Arbeitskleid. Es war aus robusten, waschbaren Stoffen, oder meist aus Baumwolle gefertigt. Und so kam es dann auch zu dem Namen Waschdirndl. Es war das Hauptkleidungsstück der einfachen, ländlichen Bevölkerung, von der Bäuerin bis zur Schustersfrau.
Das klassische Waschdirndl ist ein ärmelloses Einteiler-Kleid mit schlichten Knöpfen, die meist aus Perlmutt sind, und wenigen Verzierungen. Oft sind Oberteil und Rock aus demselben Stoff gefertigt. Eine Bluse dazu ist – wenn sie mittlerweile auch mal weggelassen wird – ein Muss.
Früher sorgte man so dafür, dass das Kleid länger „frisch“ blieb und man nur die Blusen häufiger waschen musste. Die Schürze, die heute meist in den unterschiedlichsten Farben und Stoffen schimmert, diente früher einzig und alleine als Schmutzfang.
Und was hat es da mit der Schleife auf sich? Tatsächlich ist die Bedeutung der rechts, links oder mittig gebundenen Schürze eine eher neumodische Erfindung. Früher wurde die Schürze aus praktischen Gründen vor allem hinten gebunden, damit die Schleife beim Arbeiten nicht im Weg war.
Da sich der Brauch aber durchgesetzt hat, sollte man heute lieber darauf achten, wo die Schleife sitzt, damit es nicht zu Missverständnissen kommt. Bindet man die Schürze rechts, so heißt es, signalisiert man damit, dass man vergeben ist, vorne gebunden bedeutet Jungfrau, hinten Witwe.
Und für alle Singles: Schürze links, Glück bringt’s, so sagt man, denn die Trägerin ist noch zu haben und Anbandeln ist erlaubt.
Unser besonderes Stück ist ein aktuelles Modell von Tracht im Tal. Es besteht aus Baumwolle und wird mit einer bedruckten Schürze kombiniert.
Wir bedanken uns für die fachliche Beratung bei Judith Beck von Tracht im Tal und Dirndlschneiderin Kathleen Reiter.
Mehr Infos: www.tracht-im-tal.de
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