Das besondere Stück

Die Schmuckstücke jeder Tracht

Aus Hirschhorn, Münzen oder Perlmutt – Trachtenknöpfe spielen zwar nur eine Nebenrolle, sind aber für das Gesamtbild entscheidend. Weil es die Details sind, die aus einer schönen eine sehr schöne Tracht machen.

Text: Susanne Mayr-Flach

Trachtenknöpfe

Was gehört wozu? Diese Knöpfe von links nach rechts: Trachtenhemd, Dirndl, Damenjacke, Gilet, Janker.
Foto: Urs Golling

Schmuckes Horn

Die wohl bekanntesten Trachtenknöpfe sind die aus Hirschhorn. Meist sieht man sie an Joppen und Jankern, mal größer, mal kleiner. Da Hirschgeweihe hohl sind, werden sie nur aus den Enden des abgeworfenen Geweihs hergestellt. Diese sind von Natur aus heller oder dunkler gefärbt, denn je nachdem, an welchen Pflanzen der Hirsch den Bast abstreift, entsteht die Färbung. Bei der Herstellung wird das Geweih in Scheiben geschnitten und die Knöpfe dann gedrechselt – früher natürlich von Hand.

Kleine Köpfe

Aber auch Silberknöpfe, die mit feinen Mustern verziert sind, sieht man vor allem an Dirndln und Spenzern. Auch hier gab es früher filigrane Handarbeit, heute werden die Knöpfe meist industriell gefertigt. Hier werden allerdings keine Knöpfe mit Knopflöchern zu sehen sein, sondern mit halbrunden Köpfen und einer Schlaufe zum Annähen auf der Rückseite.

Kostbar geknöpft

Knöpfe aus Münzen waren eine Zeit lang eine Besonderheit der Tracht. Man sagt, dass die Oberschicht damit zeigte, was sie hatte, und damit sogar ein Zahlungsmittel bei sich trug. Daher soll sogar die Redewendung „Jemandem etwas abknöpfen“ stammen, die aber wohl eher aus der Zeit stammt, als Silber als Währung üblich war. Wer den alten Trachten jetzt mit der Schere zu Leibe rücken will, sollte sich aber vorher vergewissern, dass es sich nicht um Nachbildungen handelt. Denn die sieht man viel häufiger als die Originale.

Unsere besonderen Stücke stammen aus Privatbesitz und sind teilweise vererbt worden.