Was tun Sie gerade …

Spengler Hermann Adelsberger?

Hermann Adelsberger ist Spengler und Kirchturmkletterer aus Waakirchen und hat schon so manches steile Dach am Tegernsee bestiegen.

Hermann Adelsberger wollte nie etwas anderes werden als Spengler.
Foto: Urs Golling

Herr Adelsberger, was tun Sie gerade?
Ich stelle gerade die letzten Details für unseren nächsten Auftrag zusammen. Wir dürfen an einem denkmalgeschützten Kraftwerk Dächer erneuern.
Sie lieben also die Herausforderung an steilen Dächern?
Durch den Sport bin ich da gut aufgestellt, ich klettere gerne und bin viel unterwegs. Und mir war es schon immer am liebsten, je steiler und höher es ist.

Also auch an Kirchendächern?
Auf jeden Fall, wir haben hier in der Gegend schon einige Kirchendächer und auch Zwiebeltürme gemacht: in Oberwarngau, Waakirchen, Benediktbeuern, Marienstein. Eigentlich habe ich genau für solche Herausforderungen meinen Beruf gelernt.

Und was kann man außer Kirchtürmen noch von Ihrer Arbeit sehen?
Wir sind im Tegernseer Tal viel unterwegs. Zum Beispiel haben wir die Flachdächer an der Spielbank in Bad Wiessee gemacht oder die Spenglerarbeiten beim
Neubau des Jodschwefel-Bades sowie die Dächer der Büttenpapierfabrik in Gmund. Wir machen aber auch Privathäuser und durften hier schon viel für
Spieler und Führungskräfte des FC Bayern machen. Eine meiner liebsten Baustellen sind die zwei Türme auf dem Dach vom Hotel Das Tegernsee. Der Ausblick von da oben ist einfach traumhaft und so ein Arbeitsplatz macht wirklich Spaß.

Sie wollten also nie was anderes machen?
Ich habe tatsächlich seit meinem 4. Lebensjahr gesagt, dass ich Spengler werden möchte wie mein Vater. Und jetzt bin ich schon seit 40 Jahren dabei und habe immer noch Freude daran. Ich hatte aber auch viel Glück im Leben und möchte mich dafür meinen Eltern, meinem Onkel, meiner ersten Frau und den Kindern, meiner zweiten Frau und meinem Bruder bedanken.

Sie sind also schon die zweite Generation, wird es auch eine dritte  geben?
Die gibt es sogar schon. Zwei Söhne meines Bruders haben ihre Meisterprüfung als Spengler bereits abgelegt und der dritte macht gerade den Gesellenbrief. Einer meiner Söhne ist als Meister im Unternehmen und der andere hat bei uns in der Firma seine
Lehre gemacht.

Was fasziniert sie alle so am Werkstoff Metall?
Es ist unglaublich vielseitig. Man kann es biegen, klopfen, schneiden und in viele Formen bringen. Ich mag den Kontakt mit dem kühlen Metall. Vor allem bin ich ein Fan von Kupfer und verarbeite es sehr gerne

Kirchturmdächer sind luftige Arbeitsplätze.
Foto: Privat

  • Herzogin Anna in Bayern

    Herzogin Anna in Bayern ist als Wittelsbacherin Nachfahrin einer Familie, die das Tegernseer Tal so stark geprägt hat wie kaum eine andere.