Besondere Pflegewirkung der Wiesseer Heilquelle

Die neuen Soap-Stars vom Tegernsee

Rund um das Jod-Schwefelbad weht ein frischer Wind – und das nicht nur wegen des Neubaus des Badehauses. Drei neue Seifen bringen die einzigartige Pflegewirkung der Wiesseer Heilquelle jetzt in die Welt hinaus.

Text: Susanne Mayr

Die Heilquelle wurde schon 1909 durch einen Zufall entdeckt. Seit 1924 gibt es eine Rezeptur für Seifen. Trotzdem wissen viele gar nicht, was da unter dem Boden in Bad Wiessee eigentlich genau schlummert: die stärkste Jod-Schwefelquelle Europas, vielleicht sogar weltweit. „Eine Besonderheit ist die außergewöhnliche Zusammensetzung“, erklärt Renate Zinser, Geschäftsführerin des Jod-Schwefelbades. „Es gibt viele Schwefelquellen, einige Jodquellen, aber die Kombination ist einzigartig. Jod so wie auch Schwefel wirken entzündungshemmend, das Wasser ist basisch, wodurch es entgiftend und entsäuernd wirkt, und durch das enthaltene Paraffin fühlt sich die Haut nach einem Bad wie eingecremt an.“ Früher nur bei Krankheiten im Einsatz, findet das Jod-Schwefelwasser jetzt auch großen Anklang im Wellnesssektor, denn mit seiner durchblutungsfördernden und pflegenden Wirkung ist es ein wahrer Jungbrunnen für die Haut.

Stück für Stück – bei Dr. Röska wird jede Seife von Hand gefertigt
Foto: Dr. Röska, Jod-Schwefelbad Bad Wiessee, Hirschfänger

Pflege auf höchstem Qualitätsniveau
Deshalb kam Renate Zinser auch auf die Idee, diese pflegende Wirkung noch zu intensivieren: „Ich wollte immer ein Produkt, das … die Haut auch außerhalb unserer Bäder pflegt.“ Nach einer langen Suche nach passenden Herstellern und Produkten brachte ein Zufall die zündende Idee. „Ich bekam zu Weihnachten eine unglaublich pflegende Seife, die am Nürnberger Christkindlesmarkt gekauft wurde, und war begeistert.“ Renate Zinser machte sich daraufhin auf den Weg zu besagtem des Seifenhersteller und fand dort einen Verbündeten: Die Seifenmanufaktur Dr. Röska aus der Oberpfalz, die Seifen auf höchstem Niveau herstellt. „Das Schwierigste an der ganzen Sache war, sicherzustellen, dass die Heilwirkung des Jod-Schwefelwassers auch tatsächlich in den Seifen enthalten ist.“

Denn das Wasser reagiert auf Luft und verliert dadurch viel von seiner Wirksamkeit. Um zu gewährleisten, dass das nicht passiert, stellt das Jod-Schwefelbad in Wiessee selbst ein 30-faches Konzentrat aus dem Wasser her und transportiert dieses, kühl und dunkel gelagert, persönlich zur Seifenmanufaktur Dr. Röska. Nach vielen Tests und Versuchen gelang es schließlich, das kostbare Jodschwefelwasser mit den pflegenden Seifenrezepturen von Dr. Röska zu verbinden. Das Ergebnis sind zwei Hautpflegeseifen und eine Haarseife. In den Pflegeseifen stecken neben dem Heilwasser auch hochwertige Pflanzenöle wie Aprikosen- oder Granatapfelkernöl, Sheabutter und Kakaobutter. Alle Rezepturen werden von Dr. Röska entwickelt, sämtliche Produktionsschritte werden von Hand ausgeführt, alle Öle, Wachse und Inhaltsstoffe werden nicht erhitzt, sondern durch das sogenannte Kaltsiedeverfahren vermengt, um auch deren Wirksamkeit nicht zu beeinträchtigen. Auch wird auf Konservierungsstoffe, Bindemittel und Co. komplett verzichtet.

Gestapelte Gesundheit: In jeder Seife enthalten, die Heilwirkung des Jod-Schwefelwassers.
Foto: Dr. Röska, Jod-Schwefelbad Bad Wiessee, Hirschfänger

Duftende Waschung
Eine weitere Besonderheit an den beiden Pflegeseifen ist der natürliche Duft. „Die Seifenmanufaktur kreiert alle Duftnoten selbst, weiß genau, wann und wo welche Rohstoffe geerntet und hergestellt werden und garantiert eine absolute Natürlichkeit.“ Renate Zinser und ihr Team entschieden sich schließlich für die Duftnote „Grace“, die mit leichten Zitrusnoten sehr gefällig ist und nach eigenen Aussagen „fast jedem gefällt“, und das stärker polarisierende „Vetiver“, ein holziger Duft der aus einem asiatischen Süßgras stammt und süß-herb duftet. „Das liebt man oder mag es gar nicht“, weiß Zinser, die schon viel positives Feedback zu den neuen Seifen bekommen hat.

Außergewöhnlich ist auch die Haarseife. Ein Nischenprodukt, das gerade der große Liebling in der Beautyszene wird. „Wir haben uns für dieses Produkt entschieden, weil wir viele Kunden mit Hautproblemen haben, und die mit dieser Shampooseife eine natürliche Alternative haben.“ Die Haarseife duftet pfefferminzfrisch und kühlt die Kopfhaut leicht. Auch im Programm sind sprudelnde Badeperlen, die ebenso pflegend sind. Dafür verdampfen die Techniker in Bad Wiessee das Jod-Schwefelwasser und gewinnen so eine Art Salz, das dann wiederum in die Badeperlen eingearbeitet werden kann.

Was die Zukunft bringt
Ideen gibt es noch viele im Jod-Schwefelbad Bad Wiessee, auch die Entwicklung einer pflegenden Lotion hat Geschäftsführerin Renate Zinser schon länger im Hinterkopf, „aber wenn man etwas wirklich Gutes machen will, dann dauert das einfach länger“, so Zinser. Und wer weiß, wieviel Potenzial noch entdeckt wird, wenn erst das neue und moderne Badehaus von Star-Architekt Matteo Thun im nächsten Jahr eröffnet wird.

Eingefasst in die zwei Quellen „Königin Wilhelmina“ und „Adrianus“ ist das Jod-Schwefelwasser aus Bad Wiessee u. a. ein wahrer Heilquell bei Rheuma, Augenleiden oder Atemwegserkrankungen, sowie bei Problemhaut und Allergien. Die Seifen gibt es im ausgewählten Fachhandel oder aber direkt im Jod-Schwefelbad, Wilhelminastraße 2, Bad Wiessee.

Seeseiten, Frühling 2019.