Fitness-Kolumne von Viktoria Rebensburg

Go for Gold!

Keine Sorge, Sie müssen nicht gleich so leben und trainieren wie ein Leistungssportler. Trotzdem, ein bisschen auf das eigene Wohlbefinden schauen und aktiv dafür etwas tun, das schadet niemandem. In dieser neuen Kolumne begleitet uns Olympiasiegerin Viktoria Rebensburg durch das Jahr. Und sie zeigt, wie man schon mit einem geschärften Blick auf den Stoffwechsel einiges bewirken kann.

Text: Viktoria Rebensburg

Stoffwechsel Ernährung

Stoffwechsel bedeutet nicht nur Verdauung.
Foto: panthermedia

Viele reden vom Stoffwechsel – und denken dabei ein bisschen einseitig. Denn: Stoffwechsel ist nicht gleich Verdauung.

Als Stoffwechsel – auch Metabolismus genannt – bezeichnet man die Fähigkeit, aufgenommene Nahrung mit Atemluft in den Körperzellen zu Lebensenergie umzuwandeln. Er ist die Grundlage aller lebensnotwendiger, biochemischer Vorgänge im Körper. Der Stoffwechsel ist aber nicht starr, sondern dynamisch und spiegelt die Information des kompletten bisherigen Lebens wider. Doch nicht nur die zugeführte Nahrung beeinflusst unseren Stoffwechsel, sondern im Wesentlichen werden die Stoffwechselprozesse auch durch das Hormon- und Nervensystem gesteuert.

Der Körper selbst kennt im Wesentlichen zwei Brennstoffquel- len. Entweder gewinnt er seine Energie aus Zucker oder Fett. Der Brennstoff Zucker ist in erster Linie dafür da, schnell abrufbare Energien zur Verfügung zu stellen. Jedoch reicht dieser Energiespeicher nicht mal einen Tag. Von den Fettreserven kann der Körper hingegen viel länger leben. Ein Kilo eingelagertes Fett hat einen Brennwert von ca. 9.000 Kalorien. Theoretisch betrachtet könnte ein Mensch 2.000 Kilometer zu Fuß gehen, bis die Fettreserven aufgebraucht wären.

Viktoria Rebensburg

Olympiasiegerin und Seeseiten-Kolumnistin Viktoria Rebensburg schwört auf regelmäßige Bewegung an der frischen Luft.
Foto: Willy Bogner

Aus diesem Grund hat die Natur vorgesehen, dass wir während des Tages von unserer Hauptenergiequelle, den Fetten, leben und die entsprechenden Zuckerdepots aus- schließlich für schnell verfügbare Energie verwenden (zumindest sollten wir das so handhaben).

Die entscheidende Frage ist also: Wie bekomme ich meinen Organismus dazu, die Fettsäuren mit ihrem hohen Energiegehalt aus den Speichern zu locken, um sie für die Energiebereitstellung zu nutzen?

Ein Zusammenspiel von drei Komponenten

Die Antwort: Das ist ein Zusammenspiel aus drei wesentlichen Punkten. Eine wichtige Rolle spielen dabei die tägliche Ernährung, die Bewegung an der frischen Luft und die Gedanken, die uns jeden Tag durch den Kopf gehen.

Ja, richtig gelesen! Was wir denken, wie wir fühlen, das kann Einfluss auf den Stoffwechsel habe. Der letzte Punkt zielt also sehr stark auf das Thema „Gedankenhygiene“ ab. Sie ahnen es: Es sind leider gerade die negativen Gedanken, die sehr stark Einfluss auf unseren Stoffwechsel nehmen.

Was also tun? Ein täglicher, halbstündiger Spaziergang an der frischen Luft hat eine enorm positive Wirkung. Das hat sogar mich als Sportlerin sehr erstaunt. Gerade nach mei- nem Karriereende durfte ich dies im Speziellen wieder „lernen“ und die großartigen Effekte an meinem eigenen Körper erfahren. Wichtig ist in diesem Zusammenhang auch der Zusatz „an der frischen Luft“. Denn Luft bzw. Sauerstoff ist eng mit den Stoffwechseltätigkeiten verbunden. Hier kommt wieder der bereits beschriebene Zusammenhang ins Spiel, dass aufgenommene Nahrung mit Atemluft in den Körperzellen, genauer gesagt den Mitochondrien, zu Energie umgewandelt wird.

Aber klar: Nur mit Spazierengehen allein und dem entsprechenden Wohlfühlfaktor kommt man noch nicht zum perfekten Stoffwechsel. Es ist immer noch die Ernährung, die den größten Einfluss hat. Hier sind wir es gewohnt, unseren Fokus hauptsächlich auf Kalorien, Fettgehalt, Kohlehydrate und Zuckeranteil zu legen. Viel wichtiger ist hingegen die Betrachtungsweise zu ändern und den Fokus auf die energetische Wirkung der Nahrung zu legen. Denn unsere Nahrung macht uns nicht nur satt, sondern sollte uns auch die nötige Energie und Vitalität für unser alltägliches Leben geben. Darüber hinaus sind Lebensmittel nicht nur Energiespender, sondern vielmehr auch als Heilmittel für uns vorgesehen.

Unser Körper ist genial, das Gleiche kann man auch von der Natur behaupten. Somit wachsen in jeder Region dieser Erde immer genau die Nahrungsmittel zu der Jahreszeit, in der die Menschen sie dort benötigen.

Übrigens, keine Modeerscheinung, sondern tatsächlich so: Auch eine Reduzierung des Fleischkonsums tut dem Körper, dem Stoffwechsel und der Gesundheit sehr gut.

Im nächsten Artikel zeige ich Ihnen, wie wir die Stoffwechselleistung messen können und welche Parameter einen Einfluss darauf nehmen.

Mehr Informationen unter www.viktoria-rebensburg.com

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