Jetzt geht es um unsere Füße. Wir zeigen Ihnen, was wirklich gesund ist, wie man sie richtig pflegt und was man ihnen hier am Tegernsee alles Gutes tun kann.

Text: Susanne Mayr-Flach

So oft es geht barfuß laufen – das raten Experten. Profis laufen sogar über Steine, Kies und mehr.
Foto: Urs Golling

Sie stecken oft in viel zu engen Schuhen, werden stiefmütterlich gepflegt und bekommen auch sonst viel zu wenig Aufmerksamkeit: unsere Füße. Und dabei tragen sie uns Tag für Tag, bringen uns von A nach B, und ohne sie könnte keiner von uns stehen. Grund genug, ihnen endlich mehr Gutes zu tun.

Eine, die das schon seit über 25 Jahren mit Leidenschaft tut, ist Fußpflegerin Violet Paetzoldt. In ihrem Geschäft „Der glückliche Fuß“ in Rottach-Egern pflegt und verschönert sie Zehen, Fersen, Sohlen und Nägel und weiß, wie wichtig das ist. „Das perfekte Pflegeprogramm besteht aus Fußbad, Peeling und guten Pflegecremes“, so die Expertin. „Und alle vier bis sechs Wochen zur Fußpflege.“ Probleme wie eingewachsene Nägel, Pilze oder raue Stellen könnten so vermieden werden.

„Bei der Pflege der Füße ist gute Hygiene sehr wichtig. Die Zehenzwischenräume müssen kontrolliert und trocken gehalten werden. Auch sollte man die Nägel immer kurzhalten und relativ gerade schneiden“, rät Violet Paetzold. Besonders problematisch sieht sie falsches Schuhwerk und Fehlstellungen, die unbedingt durch passende orthopädische Einlagen ausgeglichen werden sollten. Ihr Tipp für gesunde Füße: „Mit einem Tennisball die Fußsohlen rollen, Gymnastik machen und Barfußlaufen.“

Fitness für Füße: Barfußlaufen und Kneippen

Letzteres ist laut Experten nicht nur unsere natürlichste Fortbewegungsart, sondern auch die gesündeste, sofern keine Fehlstellungen vorhanden sind. „Man sollte so oft wie möglich barfuß laufen“, erklärt auch Violet Paetzoldt. „Dadurch werden die Akupunktur- und Fußreflexzonenpunkte aktiviert.“ Außerdem stärkt Barfußlaufen die Muskulatur, verbessert die Körperhaltung und kurbelt sogar das Immunsystem an. Auch unterstützen wir dadurch unsere Balance und die
gesamte Stabilität.

Wie oft man barfuß laufen sollte, dazu gibt es keine Regeln. Es reicht oft schon, ein bis zwei Stunden zu Hause ohne Schuhe zu laufen. Denn die Füße müssen sich auch erst wieder daran gewöhnen, barfuß zu laufen. Auch Barfußschuhe können eine gute Alternative für Menschen sein, deren Füße zu empfindlich sind.

Etwas Geübtere können sich dann aber auch an einen Barfußpfad trauen (siehe Extrakasten). Hier werden die Füße auf verschiedenen Untergründen trainiert. Aber keine Angst vor zu viel Hornhaut! Eine Studie hat ergeben, dass die Haut an den Füßen durch das Barfußlaufen zwar dicker wird, aber trotzdem genauso
sensibel bleibt.

Ein weiteres Highlight für Beine und Füße ist das altbewährte Kneippen. Dazu steigt man mit nackten Füßen in mindestens 18 Grad kaltes Wasser, so dass die Unterschenkel bis zur Hälfte im Wasser sind. Jetzt abwechselnd die Beine anheben, ganz aus dem Wasser ziehen und dabei vorwärts laufen. Besonders schön geht das am Ufer im Tegernsee, allerdings muss man beim meist kiesigen Untergrund trittsicher sein. Aber auch einige spezielle Kneipp-Becken laden zum Wassertreten ein, zum Beispiel im Kurpark in Kreuth.

Zwei der schönsten Barfußpfade hier am Tegernsee

• 1. Direkt an der Naturkäserei, Reißenbichlweg 1, Kreuth
• 2. An der südlichen Seepromenade in Bad Wiessee direkt am Zeiselbach

Lust auf schöne Füße?

Der glückliche Fuß, Violet Paetzoldt, Nördliche Hauptstraße 30, Rottach-Egern
Tel.: 08022/6606622 oder 0176/56949463
www.der-glueckliche-fuss.de

Seeseiten, Herbst 2024.